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Die zweite Medaille bei den Damen ging an unseren Weltmeister von 2013 in der Kategorie 45+. Nach den letzten Erfolgen bei der WM und EM und auch in der World League wurde nach 5 Siegen in der Vor-und Zwischenrunde das Endspiel gegen Estland allerdings sehr deutlich mit 24:47 verloren. War es schon in der Vorrunde manchmal etwas holprig, zeigte sich im Endspiel sehr deutlich, dass einige Leistungsträger fehlten. Da konnte auch die selbst angeschlagene Tessa Winter nichts mehr richten. Letztendlich waren unsere Mädels mit der Silbermedaille zufrieden.
Die zweite Mannschaft in dieser Kategorie schlug sich ebenfalls sehr ordentlich und belegte nach 2 Siegen bei 3 Niederlagen den 10. Platz.
Enttäuschung bei den Damen, Bronze für Herren
Für die Damen 40+ um Carmen Bittenbender verlief das Turnier ein wenig enttäuschend. Mit einigen sehr guten Spielerinnen verstärkt sollte es in Orlando mindestens ein Platz unter den ersten acht Mannschaften werden. Nach dem Auftaktsieg 50:45 gegen Chile schien das auch möglich, aber alle Hoffnungen waren nach dem Spiel gegen Ecuador so gut wie vorbei. Nach einer 8:0 Führung wurde das Spiel mit 27:52 verloren. Gründe dafür sind nicht so einfach zu finden, aber sicher ist, dass die Leistungsträgerinnen nicht zu ihrem Spiel fanden und von der Seitenlinie einige Fehlentscheidungen getroffen wurden. Zu einem versöhnlichen Abschluss kam es leider auch nicht, denn die in der Vorrunde besiegten Chileninnen nahmen im Spiel um Platz 9 Revanche und verwiesen unsere Mädels nach dem 58:57 nur auf Platz 10.
Bei den Herren mussten es mal wieder die Alten richten und das kam sicherlich erhofft, aber trotzdem unerwartet. Der plötzliche Tod zweier Mannschaftskameraden, die uns hier in Orlando unterstützen wollten, steckte allen Spielern noch sichtlich in den Knochen. Trotzdem wollte die Truppe um Ralph Ogden und unseren Delegationsleiter Ducki Duchstein besonders für unsere Freunde Achim Schell und Otto Jagla möglichst viel erreichen. Mit den Trikots beider Spieler auf der Bank sollte dies gelingen. Die Aufgabe war kompliziert, denn die Mannschaft wurde in eine besonders schwere Gruppe gelost. Aber die ersten drei Spiele gegen Uruguay, Australien und USA B wurden dank überragender Leistungen von Ralph Ogden und Schorsch Wycisk relativ sicher gewonnen. Nach unseren Eindrücken stand nun das schwerste Spiel gegen die A- Mannschaft der USA an. Dann der Schock, eine Minute vor Beginn, Ralph zog sich eine Zerrung zu, wurde zunächst notdürftig getapet und spielte trotzdem.
Allerdings fehlten uns am Ende 8 Punkte zum Einzug ins Endspiel, da es auf Grund der Ausschreibung kein Semifinale gab. Sehr ärgerlich, denn wie es später herausstellte war dieses Spiel das vorweggenommene Finale, und es wäre ohne die Verletzung von Ralph wahrscheinlich noch mehr möglich gewesen. Die USA wurde schließlich überlegener Sieger gegen den anderen Gruppenersten Brasilien, und wir gewannen durch einen sehr deutlichen Sieg gegen Chile mit 69:41 die ersehnte Bronzemedaille.
Bei den anderen Herrenmannschaften lief es nicht ganz so rund, obwohl es auch einige sehr schöne Erfolge gab. Weitere Medaillen wurden allerdings nicht errungen.
Wenig Glanz bei den 60+ und 55+
In den Kategorien 60+ und 55+ waren jeweils 2 deutsche Mannschaften am Start, die sich durchaus Chancen auf fordere Platzierungen ausrechnen konnten. In der Gruppe der 60iger war jedoch sehr schnell klar, dass die Gruppenauslosung dies nahezu unmöglich machte. Mit dem späteren Vize-Weltmeister Estland und der Ukraine war die A-Mannschaft sichtlich überfordert und so konnte nach einem 59:44 Sieg über Peru maximal der 9.Platz erreicht werden.
Der Mannschaft 60B fehlten die spielerischen Mittel um Uruguay und Kolumbien zu besiegen, trotzdem wurde auch hier nach einem Sieg über Ecuador der 3.Platz in der Gruppe erreicht. Somit kam es in der Runde um Platz 9 bis 12 zum Spiel Deutschland A gegen Deutschland B. Hier zeigte sich die Truppe 60A um den Organisator Jürgen Freybe deutlich überlegen und gewann 52:40.
Letztlich landete Deutschland A auf Platz 10 und Deutschland B auf Platz 11, sicherlich für alle nicht ganz zufriedenstellend, für die nächsten Meisterschaften muss hier einiges verbessert werden.
Bei den 55iger war die Erwartungshaltung sicherlich noch um einiges höher, trat doch Deutschland A schließlich als Titelverteidiger des Jahres 2013 an. Die Vorrunde war auch mit drei Siegen sehr überzeugend, aber im Viertelfinale wurde gegen Chile sehr deutlich, dass hier in Orlando einige der Leistungsträger fehlten und auch Rainer Greunke nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war. Gegen den späteren Finalisten kassierte man eine deutliche 36:58 Niederlage. So blieb nach einer weiteren Niederlage gegen Brasilien nur der 7.Platz.
Bei Deutschland B wäre sicherlich mehr als der doch etwas enttäuschende 16.Platz möglich gewesen. Zu schwankend waren die Leistungen dieser Truppe, was sich sehr deutlich bei den Niederlagen gegen Österreich und Slowenien zeigte. Trotzdem hat die Mannschaft Potential und will dies auch bei der nächsten EM 2016 in Novi Sad zeigen.
50er und 45er Teams trotzen starken Gegnern
Die Teams 50 und 45 hatten durch die Gruppenauslosung einen ähnlich schweren Rucksack zu tragen. Beide Mannschaften trafen in ihren jeweiligen Vorrundengruppen auf die späteren überragenden Weltmeister. Die 50iger trafen auf die USA und hielten sich beim 52:73 noch sehr beachtlich. So war nach 2 weiteren Niederlagen und 3 Siegen nur noch der 12.Platz möglich, allerdings von insgesamt 31 Mannschaften.
Noch schwerer hatten es die 45iger. Sie hatten gegen Italien beim 44:90 nichts zu bestellen. Auch Tschechien war nicht zuschlagen, aber vier anschließende Siege brachten unserem jüngsten Männerteam einen sehr ordentlichen 9.Platz.
Zweitbeste WM-Bilanz für deutsche Teams
Das Fazit dieser WM fällt trotz einiger Kritik durchaus sehr positiv aus. Es wurde der insgesamt 3. Weltmeistertitel für Deutschland gewonnen und dem ganzen 1 Silber- und 1 Bronzemedaille hinzugefügt. Das ist der zweitgrößte Erfolg bei einer WM nach Thessaloniki 2013. Wir sind alle sehr stolz auf unsere Medaillengewinner.
Zum Abschluss muss es auch noch ein Wort zu der Organisation in Orlando 2015 geben. Die Sportstätten war sensationell, die Organisation der Spiele über das Internet sehr gut, die Schiedsrichterleistungen waren insgesamt eher mäßig und Besetzung der Kampfgerichte für eine WM völlig unangemessen.
Die Schiedsrichter kannten in einigen Fällen nicht einmal die internationalen Regeln, so wurden Auszeiten aus dem Spiel heraus gestattet, ein Damenball eine ganze Halbzeit lang in einem Männerspiel benutzt und die Uhr einfach nicht dem Basketball gemäß gestoppt.
Die Personen an den Kampfrichtertischen hatten nur eine kurze Einweisung erhalten und teilweise zum ersten eine solche Aufgabe übernommen. Dies hat auch bei der FIMBA große Kritik hervorgerufen.
Wir freuen uns auf die nächste EM in Novi Sad in Serbien und die WM 2017 in Montecatini in der Toscana. Wir wollen dort wieder mit der gleichen Begeisterung dem schönsten Sport der Welt nachgehen wie in Orlando.
Euer Hans-Jürgen „Ducki“ Duchstein